DIES UND DAS
DIES UND DAS
Die Gloriette
Bevor es hier überhaupt ein Gebäude gab, war dieses Areal Teil des zur Katterburg gehörenden Gutes im Wienerwald, ein bewaldeter Hügel mit Namen Gatterholz. Auf der einen Seite des Hügels befand sich ein kleines Dorf namens Hietzing, auf der anderen das Dorf Meidling. Es gab hier einen wilden Bach, den Wienfluss, und auch eine natürliche Quelle, genannt der „Schöne Brunnen“.
Maria Theresia beauftragte den Architekten Johann Ferdinand von Hohenberg am Hügel ein Monument zu erbauen, welches die barocken Gärten Schönbrunns krönen sollte und bat darum, bei diesem Bauwerk Teile des alten, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Renaissanceschlosses „Neugebäude“ nahe Kaiserebersdorf zu verwenden.
Die Gloriette wurde 1775 fertig gestellt. Der Mittelteil hat Glasfenster, wodurch ein Pavillon entstand, der von der kaiserlichen Familie genutzt wurde.
Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg zeichnet auch - gemeinsam mit Adrian Steckhoven - für den Entwurf und die Fertigstellung der fast 200 ha großen Gärten, die Gartenarchitektur und die Mehrzahl der darin befindlichen Gebäude wie etwa den Neptunbrunnen, den Obelisken und die Römische Ruine verantwortlich.
Römische Inschrift
Die in der Inschrift auf der Gloriette zu sehenden Buchstaben zeigen die römischen Nummer M (1000) und D (500) und sind frühe römische Zahlen.
D und M stehen für 500 beziehungsweise 1000 und sind von den etruskischen Inschriften abgeleitet, die oft IƆ und CIƆ zeigen.
CIƆIƆCCLXXV
CIƆ = M 1000
IƆ = D 500
Herkules im Kampf mit dem Drachen vor dem Hesperidengarten und Herkules bezwingt den Nemeischen Löwen
Die beiden Plastiken des Herkules aus Bronze im mittleren Vestibül des Schlosses stammen wahrscheinlich von Marc Chabris, werden mit etwa 1700 datiert und sind höchstwahrscheinlich nach Entwürfen Fischer von Erlachs geschaffen worden.
Sie wurden für das Stadtpalais des Prinzen Eugen von Savoyen angefertigt und waren eigentlich Heißluftöfen, weshalb sie sowohl eine praktische als auch eine dekorative Funktion hatten.
Nach dem Tod Prinz Eugens 1736 verkaufte seine Nichte Anna Viktoria von Sachsen-Hildburghausen das gesamte in seinen Palästen befindliche bewegliche Inventar. Man vermutet, dass diese Bronzegruppen zu jener Zeit nach Schönbrunn kamen und als Heißluftöfen im Speisesaal des damaligen Jagdschlosses aufgestellt wurden.
Als Maria Theresia später das Schloss vergrößern ließ, wurde das Speisezimmer in eine Stiege umgewandelt (Blaue Stiege) und die Bronzestatuen in das Vestibül im Erdgeschoß gebracht. Die Figuren sind hohle Abgüsse und hatten ursprünglich am hinteren Teil eine Öffnung, durch die heiße Luft in die hohlen Figuren hinein- und durch die geöffneten Mäuler des Löwen bzw. des Drachen wieder herausströmte und auf diese Weise den Raum heizte. In der Zwischenzeit wurden die Öffnungen verschlossen und mit Metallplatten verschweißt.
Die Pest - Die Pestgesetze
Ab dem 9. Jahrhundert wurde Österreich immer wieder von der Pest heimgesucht und es war notwendig, Gesetze zu erlassen, die strenge Vorschriften hinsichtlich der Reinlichkeit und der üblichen gesundheitspolizeilichen Maßnahmen zum Inhalt hatten.
Jeder Fall einer Pesterkrankung musste sofort bekanntgegeben werden. Die Kranken wurden in Pestspitälern isoliert und die mit ihnen in einem Haushalt Lebenden unter Beobachtung gestellt. Die Türen der Erkrankten wurden durch ein weißes Kreuz gekennzeichnet und für vierzig Tage versperrt. Bevor die Häuser wieder bezogen werden konnten, wurden sie gesäubert, ausgeräuchert und getüncht. Kleidung und Gegenstände, welche den Kranken gehörten, wurden verbrannt.
Personen aus Pestgebieten und solche, die kein Gesundheitszeugnis vorweisen konnten um zu belegen, dass sie aus einer nicht betroffenen Gegend kamen, mussten sich einer vierzigtägigen Quarantäne unterziehen, bevor sie die Stadt betreten durften.
Um zu verhindern, dass sich die Krankheit in der Stadt ausbreitete, wurden Badehäuser und Schulen geschlossen, Unterhaltungen, Messen und andere öffentliche Zusammenkünfte wurden stark eingeschränkt.
Oh, du lieber Augustin
1679 wütete die Pest in Wien besonders arg und die Menschen starben zu Tausenden. Der Straßenmusikant (Dudelsackspieler) überlebte die Pest zwar, verlor aber die meisten seiner Freunde und saß schließlich allein im Wirtshaus „Zum Roten Dachl“, während er sein Lied der Verzweiflung komponierte:
Oh, du lieber Augustin,
Augustin, Augustin,
Oh, du lieber Augustin,
Alles ist hin!
Geld ist hin, Mädl ist hin,
Alles hin, Augustin!
Oh, du lieber Augustin,
Alles ist hin!
Rock ist weg, Stock ist weg,
Augustin liegt im Dreck.
Oh, du lieber Augustin,
Alles ist hin!
Und selbst das reiche Wien,
Hin ist´s wie Augustin;
Weint mit mir im gleichen Sinn,
Alles ist hin!
Jeder Tag war ein Fest,
Jetzt haben wir die Pest!
Nur ein großes Leichenfest,
Das ist der Rest!
Augustin, Augustin,
Leg´ nur ins Grab dich hin!
Oh, du lieber Augustin,
Alles ist hin!
Die kaiserliche Hauptresidenz - Die Hofburg
Die kaiserliche Hauptresidenz - die Hofburg im Stadtzentrum von Wien wurde zum ersten Mal 1279 erwähnt und war bis 1918 die Hauptresidenz der österreichischen Herrscher.
Der riesige Komplex besteht nicht nur aus einem einzigen Gebäude, sondern ist eher eine Ansammlung verschiedener Gebäude, die über die Jahrhunderte hinweg um die alte, ursprüngliche, befestigte Burg errichtet wurden. Der Schweizertrakt, das Schweizertor, die Stallburg sowie die aus der Spätrenaissance stammende Amalienburg gehen auf das 16. Jahrhundert zurück und wurden in den folgenden Jahrhunderten mit der Hofbibliothek (Nationalbibliothek), der Spanischen Hofreitschule und dem neuen Flügel der Hofburg, der so genannten „Neuen Burg“ verbunden.
Heute wird ein Flügel der Hofburg vom österreichischen Bundespräsidenten benützt. Andere Teile der Hofburg werden von der Burghauptmannschaft verwaltet. Die Kaiserappartements und die kaiserliche Sammlung von Tafelgeschirr (Silberkammer) sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Schloss „Neugebäude“
Das Neugebäude am Stadtrand von Wien, nahe dem Zentralfriedhof, wurde 1568 von Kaiser Maximilian II. in Auftrag gegeben. Unglücklicherweise starb der Kaiser 1576, noch bevor das Schloss vollendet war, und so hinterließ er seinem Nachfolger Rudolf II. eine große Baustelle. Rudolf ließ zwar das Schloss fertigstellen, zeigte aber wenig Interesse und beschloss Wien zu verlassen, um in Prag zu residieren.
Die Geschichte des Neugebäudes war nur von kurzer Dauer. Bereits um 1600 begann es zu verfallen und Mitte des 17. Jahrhunderts hatten der Gebäudekomplex, der Tiergarten und die Gärten bereits den größten Teil ihrer früheren Schönheit eingebüßt.
1607 wurde die Menagerie vergrößert, aber 1704 verwüsteten die aufständischen ungarischen Kuruzen Neugebäude und Tiergarten. Schloss und Zoo wurden langsam wieder aufgebaut, es wurde aber nur wenig unternommen, um das Schloss zu einer zukünftigen Residenz auszubauen.
1752 entschloss sich Maria Theresia die Tiere in den neu gebauten Tiergarten von Schönbrunn zu übersiedeln.
1775 wurden sämtliche wiederverwendbare Ornamentteile des Schlosses entfernt und als Verzierung der Gloriette und der Römischen Ruinen in Schönbrunn verwendet.
Nach der Jahrtausendwende wurden das Hauptgebäude des ursprünglichen Renaissancepalastes und die Nebengebäude teilweise instand gesetzt und haben nun die notwendige Infrastruktur um sie für Veranstaltungen aller Art nutzen zu können.
Die Favorita
Die Favorita im heutigen 4. Wiener Gemeindebezirk war die frühere kaiserliche Sommerresidenz gleich außerhalb der alten Stadt Wien. Die Residenz wurde 1623 gebaut, 1683 jedoch von den Osmanesn während ihrer zweiten Belagerung Wiens schwer beschädigt. Das Schloss wurde von 1687 bis 1690 wieder aufgebaut und dann für Hoffeste und als Jagdschloss benützt. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters verlegte Maria Theresia die kaiserliche Sommerresidenz ins Schloss Schönbrunn.
1746 gründete Maria Theresia in der früheren Residenz das Theresianum, eine Eliteakademie, und stellte Jesuitenmönche als Lehrer an. Nach der Entlassung der Jesuiten führten Piaristen und weltliche Lehrer zusammen mit savoyischen Rittern die Akademie. Das Theresianum erfuhr während der folgenden Jahrhunderte viele Höhen und Tiefen sowie politische Umstürze und wird heute als Privatschule mit Internat geführt.
Schloss Belvedere
Im Jahre 1679 kaufte Prinz Eugen von Savoyen am Stadtrand von Wien Ländereien, auf welchen er Schloss Belvedere als seine Sommerresidenz errichten ließ. Das Untere Belvedere wurde zwischen 1714 und 1716 errichtet. Die Bauarbeiten am Oberen Belvedere begannen 1720 und wurden 1723 vom Architekten Johann Lukas von Hildebrandt abgeschlossen. Prinz Eugens Erbin, die Herzogin von Sachsen-Hildburghausen, verkaufte das Schloss 1752 an Maria Theresia.
Laxenburg
Die kleine Stadt Laxenburg in Niederösterreich ist der Ort einer kaiserlichen Residenz, die 1136 zum ersten Mal erwähnt wurde und sich seit 1333 im Besitz der Habsburger befindet. Die Residenz wurde im 17. Jahrhundert vergrößert und liegt inmitten eines großen englischen Landschaftsgartens. Laxenburg wurde von vielen Monarchen wie Maria Theresia, Joseph II., Franz II./I. und Franz Joseph genützt und ist heute ein beliebter Ort für Tagesausflüge und Picknicks.
Klosterneuburg – der österreichische Escorial
Der Ursprung des Augustinerklosters von Klosterneuburg in Niederösterreich, nahe bei Wien, geht auf den Babenberger Markgrafen Leopold III. zurück, der das Kloster 1114 gründete. Während seiner Herrschaft gründete Leopold zahlreiche Klöster, wie etwa Heiligenkreuz, Klosterneuburg und Klein-Mariazell.
Leopold wurde 1485 heilig gesprochen und wurde später der Landespatron von Niederösterreich. Seit der Gründung des Stiftes Klosterneuburg leben und wirken dort Augustiner Chorherren (Mönche) nach den Regeln des heiligen Augustinus.
1730 beschloss Karl VI. Stift Klosterneuburg nach den Plänen von Donato Felice d'Allio in eine Sommerresidenz umbauen zu lassen. Die kaiserliche Residenz Karls VI. sollte der „österreichische Escorial“ werden, ein riesiger Komplex mit neun Kuppeltürmen, von denen jeder von einer der Kronen des Hauses Österreich überragt werden sollte. Nach dem Tod Karls VI. im Jahr 1740 wurde die Arbeit an der Residenz abgebrochen, und abgesehen von der Zeit zwischen 1834 und 1842 wurde nur wenig daran gearbeitet. Nur ein Viertel des ursprünglichen Planes wurde realisiert.
Die Wiener Weltausstellung von 1873
Das Kaiserreich Österreich-Ungarn hatte um die Mitte des 19. Jahrhunderts viel von seiner Macht eingebüßt, und der Krieg mit Frankreich führte, zusammen mit den Konflikten mit Preußen, zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen im Reich. Während des vorangegangenen Jahrzehnts hatte Österreich-Ungarn eine Periode des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Wohlstandes erlebt, und war nun sehr bestrebt, der Welt seinen Erfolg zu zeigen und gleichzeitig seinen Ruf als verlässliche und stabile Industriemacht wieder herzustellen.
Der Wiener Prater mit seinen mehr als 600 Hektar Rasen, Gärten und Waldflächen wurde als idealer Standort für die Ausstellung gewählt. Es war die erste Ausstellung dieser Art, bei der es mehrere Gebäude anstelle von nur einer Haupthalle gab, in denen die zahlreichen Ausstellungsstücke gezeigt wurden. Die „Rotunde“, ein großes, eingezäuntes, kreisförmiges Gebäude, bildete das Zentrum der Messe und riesige Hallen auf jeder der beiden Seiten erweiterten das Messeareal auf über 1000 Meter Länge. Die Rotunde war das größte Gebäude seiner Art, dreimal größer als die Kuppel der St. Pauls Kathedrale und zweimal so groß wie der Cristal Palace in London.
Innerhalb dieses Komplexes waren 28 Galerien in denen eine große Anzahl an industriellen Erzeugnissen aus der ganzen Welt ausgestellt wurden.
Die Rotunde wurde so geplant, dass es auch nach der Weltausstellung für Ausstellungen genutzt werden konnte. Dieses großartige Bauwerk bildete das Herzstück der Ausstellung und sollte den Eröffnungsfeierlichkeiten ein Flair von Würde, Eleganz und Vornehmheit verleihen. Die Maschinenhalle im Norden der Rotunde war mehr als 600 Meter lang, 40 Meter breit und 20 Meter hoch. Sie wurde errichtet, um zwei parallel laufenden Bahngeleisen Platz zu bieten und nach dem Ende der Ausstellung als Lagerhalle für die Nordbahn wieder verwendet zu werden. Die Kunsthalle im Osten der Rotunde war 30 Meter breit und 200 Meter lang.
Der Positionierung der an der Ausstellung teilnehmenden Länder erfolgte gemäß ihrer Lage auf der Erdkugel, und so befanden sich dort von Osten nach Westen Japan, China, die Türkei, Ägypten, Russland, Griechenland, Ungarn, Österreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark, Italien, die Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritannien, Brasilien, Südamerika und die USA.
Die österreichischen Ausstellungsstücke nahmen beinahe die Hälfte des vorhandenen Platzes ein, wodurch dem Rest der Welt nur die andere Hälfte verblieb. Großbritannien brachte nichts Neues. Frankreich konnte sich aufgrund seiner finanziellen Situation nach der Niederlage im französisch-preußischen Krieg nicht auf die Ausstellung vorbereiten. Die Vereinigten Staaten zeigten kein Interesse, bis es zu spät war, Exponate vorzubereiten.
Der Ausstellungsort selbst war für die offizielle Eröffnung nicht rechtzeitig fertiggestellt und nur vierzehn Tage später brach der Wiener Börsenmarkt zusammen, was in der heimischen Wirtschaft ein Chaos auslöste.
Ein Ausbruch der Cholera in Wien, gefolgt von Überschwemmungen, die einige der neuen Gebäude der Weltausstellung beschädigten, und die Tatsache, dass die Aussteller hohe Preise für ihre Waren und Dienstleistungen verlangten, entmutigte die Menschen, die Ausstellung zu besuchen. Obwohl die meisten anderen Länder beim Verkauf ihrer Produkte einen gewissen Erfolg erzielten, waren die österreichischen Ausstellungsstücke ein Flop und die Wiener Weltausstellung wurde zu einem denkwürdigen Desaster, das schlussendlich jeden Gedanke an zukünftige Weltausstellungen in Wien im Keim erstickte.
Die Ringstraße
Wien hatte Mitte des 19. Jahrhunderts noch immer seine Stadtmauern. Die Befestigungsanlagen, die Bastionen und das Glacis (ein künstlich geschaffener leicht ansteigender Erdwall außerhalb eines Grabens oder einer Mauer, der Kanonenfeuer ablenken oder aufhalten sollte) blieben dadurch erhalten, dass um die Stadtmauer jegliche Bebauung verboten war. Diese riesige offene Fläche außerhalb der Mauern wurde als Erholungsgebiet für die Wiener genützt.
Die Revolution von 1848 machte die Schleifung der Stadtmauern zu einem politischen Thema. Der Großteil der Wiener Stadtbevölkerung wollte sie entfernt sehen, doch der Adel zog es vor, dass sie bestehen bleiben und führte die Revolution als Beweis dafür an, dass sie noch immer zum Schutz der kaiserlichen Familie und als Abschreckung vor weiteren Aufstände gebraucht würden.
1857 befahl Franz Joseph die Schleifung der Mauern und die Neuentwicklung des Gebietes um die Stadt gemeinsam mit den sie umgebenden Vororten. Ein Aquädukt sollte gebaut werden um die Stadt mit Frischwasser aus der Umgebung zu versorgen, außerdem waren ein Kanalsystem sowie Gasbeleuchtung Teil der Gesamtplanung.
1860 wurde der Bauplan veröffentlicht, der das Gebiet um die Stadt als breiten, siebeneckig geformten Boulevard mit Gebäuden an beiden Seiten auswies, der Ringstraße genannt werden sollte.
Die kaiserliche Armee hatte die Verantwortung für den Schutz der Kaiserlichen Familie und bestand darauf, dass die Ringstraße so gebaut würde, dass sie ein Maximum an Schutz gewährleisten konnte.
Zwei neue Kasernen und ein Arsenal wurden an strategisch günstigen Stellen nahe der Stadt errichtet, um der Stadt bei Bedarf raschen militärischen Beistand leisten zu können. Der Bereich zwischen der Hofburg und den umliegenden Vororten (Heldenplatz) wurde offen gelassen und bildete einen leeren Raum, der von den Streitkräften leicht erreicht werden konnte. Die Ringstraße selbst sollte 60-70 Meter breit sein, um jegliche Verbarrikadierung zu vermeiden, und die Stadt komplett umschließen, um so rasche Truppenbewegungen von den neuen Kasernen ins Stadtzentrum zu ermöglichen.
Der Bau der Ringstraße war ein gigantisches Vorhaben. Die aus den Vororten in die Innenstadt führenden Straßen sollten in den kreisförmigen Verlauf der Ringstraße einmünden, welche die Stadt von den Vororten trennte. Die neuen Gebäude wie Parlament, Rathaus und Universität sollten entlang der Ringstraße errichtet werden und zu dieser hin ausgerichtet sein.
Privatpersonen, die die Liegenschaften von der Stadt kauften, bauten die Mehrzahl der neuen Gebäude. Bauvorschriften wurden nur in Bezug auf die Höhe der Gebäude erlassen, alle anderen Details blieben offen.
Die Babenberger
- Leopold (reg. 976 – 994)
- Heinrich I. (reg. 994 – 1018)
- Adalbert (reg. 1018 – 1055)
- Ernst (reg. 1055 – 1075)
- Leopold II. (reg. 1075 – 1095)
- Leopold III. (reg. 1096 – 1136)
- Leopold IV. (reg. 1136 – 1141)
- Heinrich II. (reg. 1141 – 1177)
- Leopold V. (reg. 1177 – 1194)
- Friedrich I. (reg. 1194 – 1198)
- Leopold VI. (reg. 1198 – 1230)
- Friedrich II. (reg. 1230 – 1246)
Die Babenberger herrschten zwischen 976 und 1246 über Österreich, eine Zeit, während der sie langsam jene Provinzen, die in etwa den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich entsprechen, erwarben. Sie vergrößerten ihren Machtbereich auch ostwärts, in Richtung ungarischer Grenze, und südwärts in die Steiermark und nach Kärnten.
Der Name „Ostarrichi“ (Östliches Reich) wurde erstmals 996 erwähnt, bevor das Herzogtum Österreich 1156 von Bayern getrennt wurde.
Leopold III.
Markgraf von Österreich
Heiliger Leopold von Österreich
Leopold III., auch als Heiliger Leopold bekannt, war mit Agnes, der Witwe Herzog Friedrichs I. von Schwaben, verheiratet. Er wurde 1485 heiliggesprochen und ist der Landespatron von Nieder- und Oberösterreich.
Leopold folgte 1095, im Alter von 23 Jahren, seinem Vater als Markgraf von Österreich nach.
KURZER ABRISS DER ENGLISCHEN GESCHICHTE PARALLEL ZU DEN BABENBERGERN
König Richard I. (Plantagenet)
König von England (1189-1199)
Richard Coeur de Lion bzw. Richard Löwenherz
Richard, Herzog von Aquitanien, dritter Sohn von König Henry II. von England und Eleonore von Aquitanien, wurde zwar in England geboren, zog es aber vor, den südfranzösischen Dialekt zu sprechen, der in Aquitanien gebräuchlich war, und Englisch nur als Zweitsprache zu verwenden.
1173 unternahm Richard, der wie seine Brüder Henry und Geoffrey mit seinem Mangel an Macht unzufrieden war, zusammen mit diesen einen Aufstand gegen seinen Vater Henry II.
1183 musste Richard gegen seine Brüder kämpfen, als diese eine Rebellion gegen ihn in Aquitanien unterstützten. John und Geoffrey kämpften gegen ihren Bruder Richard, nachdem dieser sich geweigert hatte, den Willen seines Vaters zu respektieren und Aquitanien an John zu übergeben, der als das vierte Kind, eigentlich nicht berechtigt war, Land zu erben, weshalb er John Lackland (Johann Ohneland) genannt wurde.
König Henry II. beschloss, John nach Irland zu schicken und ihn dort in seinem Namen regieren zu lassen, doch John und die anglo-normannischen Adeligen zogen sich den Hass der irischen Bevölkerung zu, was dazu führte, dass John innerhalb von sechs Monaten nach England zurückkehren musste.
Richards älterer Bruder Henry starb und Richard wurde Thronerbe. 1189, nach dem Tod von Henry II., wurde Richard zum König von England gekrönt und begann sich sofort seiner Heiligen Aufgabe, dem „Dritten Kreuzzug“, zu widmen und die so genannten. „Saladin“-Steuern einzuheben, um Geldmittel dafür zu bekommen.
1190 begab sich Richard auf den Dritten Kreuzzug, nahm Messina ein und später Zypern, wo er 1191 Berengaria von Navarra heiratete.
Richard hatte versucht seinen jüngeren Bruder John mit großen Ländereien in England zu beschwichtigen, doch John versuchte Richards Verwalter während dessen Abwesenheit ihrer Ämter zu entheben, machte sich bei den Untertanen äußerst unbeliebt und ging sogar eine Verschwörung mit Philip II. von Frankreich ein.
Richard musste seinen Versuch, die stark befestigte Stadt Jerusalem einzunehmen, aufgeben und beschloss nach England zurückzukehren, nachdem er mit Saladin einen Vertrag geschlossen hatte, welcher Christen den Zugang zu den heiligen Stätten Jerusalems gewährleistete.
Richard trat seine Heimreise nach England an, erlitt jedoch aufgrund des schlechten Wetters Schiffbruch und fand sich schließlich in Österreich wieder, der Heimat des Babenbergerherzogs Leopold V., den er während des Dritten Kreuzzuges beleidigt hatte.
Leopold nahm König Richard in Erdberg bei Wien gefangen und sperrte ihn in seiner Burg bei Dürnstein in der Wachau ein; später übergab er Richard zum Preis von 75.000 Reichsmark an den römischen Kaiser Heinrich VI. Dieser entließ König Richard 1194 für 150.000 Mark in Silber aus der Gefangenschaft. Dieses enorme Lösegeld war von den englischen Untertanen aufgebracht worden, eine Summe, die das Steueraufkommen Englands von drei Jahren ausmachte und 35 Tonnen wog.
Nach seiner Rückkehr nach England setzte Richard die Niederschlagung des von seinem Bruder John angeführten Aufstandes fort und zwang John ihn um Verzeihung zu bitten. England litt unter finanziellen Problemen, was auf die enormen Kosten des Dritten Kreuzzuges und das hohe Lösegeld zurückzuführen war.
Richard blieb nicht sehr lange in England sondern kehrte nach Frankreich zurück, wo er gegen Philip II. kämpfte.
Schließlich wurde er am 6. April 1199 während eines kleinen Scharmützels in Chalus in Aquitanien getötet und in der Abtei von Fontvraud in Anjou in Frankreich begraben.
Richard (auch der „abwesende“ König genannt) verbrachte lediglich sechs Monate seiner Herrschaft in England, eine Zeit, die er für die Geldbeschaffung für seine Feldzüge verwendete.
Seine Minister, William von Longchamp und Hubert Walter, konnten aufgrund des von Henry II. eingerichteten ausgezeichneten Verwaltungssystems das Königreich erfolgreich führen.
Die Legende von Blondel de Nesle
Blondel de Nesle war ein französischer Troubadour und Günstling König Richards I.
Die Legende erzählt, dass nach Richards Gefangennahme durch Leopold V. von Österreich 1193 Blondel von Burg zu Burg zog und ein Lied sang, das nur ihm und seinem verschollenen Herrn bekannt war, bis Richard ihm durch sein Gefängnisfenster antwortete und das Lied zu Ende sang.
Blondel kehrte nach England zurück und konnte den Engländern sagen, wo Richard gefangen gehalten wurde.
König John - Johann Ohneland
Nach dem Tod König Richards wurde sein Bruder John König von England und begann bald mit der Einführung neuer Steuern. Der Adel revoltierte gegen ihn und zog im Mai 1215 nach London. König John wurde gezwungen in Runnymeade die so genannte „Magna Charta“ zu unterzeichnen, welche eine Übereinkunft darstellte, die der Kirche und den Menschen in England bestimmte Rechte gab.
John unterzeichnete das Dokument nur, um Zeit zu gewinnen, und zögerte bei der Umsetzung der darin enthaltenen Richtlinien.
Der Adel musste sich um Unterstützung aus Frankreich bemühen und bot Louis, dem Sohn Philips II., den englischen Thron an.
Der angeschlagene König starb im Oktober 1216, als im Süden Englands gerade die Franzosen einfielen und im Norden seine Barone eine Rebellion anzettelten.
Die Legende von Robin Hood
Im 13. Jahrhundert lebten die meisten Menschen als arme Bauern und waren der Korruption und Ausbeutung durch jene, die eigentlich Recht und Ordnung aufrechterhalten sollten, unterworfen.
Für viele war es daher besser, ein Leben als Gesetzlose zu führen, als sich einem Rechtssystem zu unterwerfen, welches Bestechung und Einschüchterung zuließ.
Das Elend der Armen im England des 13. Jahrhunderts machte unter der brutalen Herrschaft des Adels Legenden wie die von Robin Hood zu einem Teil der englischen Folklore.
Der Name Robin Hood stand für einen Helden und „Verteidiger der Armen“.
Im 13. Jahrhundert sind viele Hinweise auf „Robert Hod“ und „Hobbehod“ zu finden und die Legende war zur Jahrhundertwende derart bekannt, dass viele Gesetzlose sich so nannten.
Die ersten Balladen über Robin Hoods Abenteuer gehen auf das 14. Jahrhundert zurück.
Ein Gedicht aus dem Jahr 1510 mit dem Titel „A Lytell Gest of Robin Hood“ gibt jenen, die nach der Identität Robin Hoods forschen, Anhaltspunkte und Informationen zu dem möglichen Gebiet, in dem er gelebte haben könnte mit Hinweisen auf Nottingham, Barnsdale, Sherwood und den Sheriff von Nottingham.
Die erste Türkenbelagerung Wiens
Die Osmanen (Türken) drangen auf das habsburgische Territorium vor und wurden für die Dörfer und Städte im Reich zur Bedrohung. Nach der Schlacht von Mohacs 1526 und dem Sieg über Ungarn marschierte Sultan Suleiman mit seiner Armee Richtung Wien.
Die Stadt besaß nur 8.000 Verteidiger, eine Armee in der Stärke von 1.700 bewaffneten Rittern und Befestigungsanlagen aus dem 13. Jahrhundert, die in einem äußerst schlechten Zustand waren.
Kaiser Ferdinand I. befand sich zum Zeitpunkt der Belagerung in Innsbruck.
Sultan Suleiman kommandierte eine Armee in der Stärke von 100.000 Mann, konnte aber seine schwere Artillerie aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht transportieren.
So wurde die osmanische leichte Kavallerie vorgeschickt um die Vororte Wiens einzunehmen. Nachdem der Sultan Ende September 1529 die Mehrzahl seiner Einheiten um die Stadt herum in Stellung gebracht hatte, schlug er sein Hauptquartier in Kaiserebersdorf (später Standort für das so genannte Schloss Neugebäude) auf. Eine Flotte von über 600 Schiffen, die auf der Donau stationiert war, versorgte die Armee mit Nachschub.
Die schwache Artillerie konnte die Stadtmauern nicht durchbrechen und machte so die Erstürmung der Stadt unmöglich. Im Oktober begannen die Osmanen damit, die Stadtmauern zu unterminieren und versuchten sie zu sprengen. Die Mauern nahe dem Kärntner Tor und dem Burgtor wurden durch die Minen schwer beschädigt.
Die Verteidiger der Stadt hatten ein Frühwarnsystem aus Regenwasser und getrockneten Erbsen eingerichtet Das Regenwasser wurde in Eimer und Schüsseln gefüllt. Auf die Oberfläche von umgedrehten leeren Fässern und anderen Gefäßen, die mit Häuten bespannt waren, ähnlich einer Trommel, wurden Trockenerbsen geleert. Diese Behälter wurden in regelmäßigen Abständen entlang der Stadtmauer platziert.
Dies ermöglichte es den Verteidigern, jedes Zittern der Oberfläche des Wassers oder die Bewegung der getrockneten Erbsen zu beobachten und so die Angriffe zu vereiteln, bevor Osmanen die Minen zur Detonation bringen konnten.
Die Belagerer versuchten immer wieder durch die schwer beschädigten Stadtmauern zu brechen, hatten jedoch vermehrt Probleme mit ihrem Nachschub, der kalten Witterung und der Hygiene, was die Soldaten demoralisierte. Als Schnee fiel und der Sultan gegen Ende Oktober 1529 erkannte, dass er die Stadt vor dem Winter nicht würde einnehmen können, entschloss er sich, seine Truppen abzuziehen.
Die zweite Türkenbelagerung Wiens
1683 belagerten die Osmanen (Türken) Wien und standen kurz vor der Eroberung der Stadt. Im September 1683 führte König Johann Sobieski III. von Polen eine Armee in der Stärke von 60.000 polnischen und verbündeten Soldaten an, die er mit den vereinigten Armeen Österreichs, Sachsens und Bayerns zusammenführte, um die Belagerung Wiens zu beenden. Sobieski und Kaiser Leopold I. hatten zuvor im selben Jahr ein Bündnis geschlossen.
Die Entsatzarmee vereinigte sich auf den Wien umgebenden Hügelkuppen und griff die Osmanen am Morgen des 12. September 1683 an. Die Osmanen wurden von diesem Angriff völlig überrascht. Die Schlacht währte 15 Stunden, bevor die Belagerer aus ihren Schützengräben getrieben wurden. Die Osmanen wurden verfolgt und mehr als 70.000 wurden getötet. Laut Berichten dauerte es eine Woche, bis die gesamte im türkischen Lager zurückgelassene Beute eingesammelt war.
Der Krieg ging weiter, und die gefährliche Lage in Europa veranlasste Polen, Venedig und Russland sich mit dem Habsburgerreich gegen die osmanische Bedrohung zu verbünden.
1686 drangen habsburgische Truppen nach Mittelungarn vor und nahmen Buda ein, 1687 waren die Osmanen in Mittelungarn praktisch besiegt. Schlacht um Schlacht wurde geschlagen, bis schließlich 1697 Prinz Eugen von Savoyen als Anführer einer kaiserlichen Armee die Osmanen bei Zenta schlug und sie zwang den Vertrag von Karlowitz zu unterzeichnen, durch welchen fast ganz Ungarn an Österreich kam.
Der Österreichische Erbfolgekrieg (1740-1748)
Karl VI. erkannte, dass das Fehlen eines männlichen Erben eine Bedrohung für die Einheit des Habsburgerreiches darstellen würde und verkündete 1713 die so genannte Pragmatische Sanktion, aufgrund welcher seine Tochter Maria Theresia die habsburgischen Kronländer erben konnte.
Der Preis, den Österreich für die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion an die anderen europäischen Mächte zahlen musste, war hoch und führte dazu, dass viele der zur Zentralisierung führenden Reformen aufgegeben wurden, ohne dass man erkannte, dass diese Konzessionen später den Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges nicht würden verhindern können. Der Vertrag war schließlich nicht mehr wert als das Papier, wodurch Maria Theresia zur Schachfigur in der europäischen Politik wurde.
1736 ehelichte Maria Theresia Franz Stephan von Lothringen. Die Franzosen stellten sich gegen eine Verbindung der österreichischen Länder mit Lothringen und zwangen Franz Stephan sein Herzogtum gegen das Thronrecht im Großherzogtum Toskana einzutauschen.
Der Österreichische Erbfolgekrieg (1740-48) brach kurz nach Maria Theresias Thronbesteigung und der Weigerung der benachbarten Mächte, den Inhalt der Pragmatischen Sanktion von 1713 anzuerkennen, aus.
Dem Habsburgerreich ging es finanziell sehr schlecht, doch Maria Theresia weigerte sich mit Friedrich II. von Preußen nach dessen Einmarsch in Schlesien, einer ihrer reichsten Provinzen, zu verhandeln.
Die Preußen besetzten Schlesien 1740, und innerhalb eines Jahres besetzten die verbündeten bayerischen, sächsischen und französischen Truppen unter Karl Albrecht von Bayern Prag. Karl Albrecht wurde zum König von Böhmen gekrönt und 1742 zum Römischen Kaiser gewählt.
Maria Theresia setzte ihre diplomatischen Fähigkeiten ein und wandte sich an die Ungarn, die sie um Truppen und Unterstützung für ihre Sache bat. Ihre erfahrenen Berater halfen ihr dabei, sich Opposition und Adel zu stellen. Sie reduzierte die Macht einiger Herrschaftsgebiete, die für die Finanzkrise verantwortlich waren, und schaffte Steuervorteile der herrschenden Grundbesitzer ab.
Die österreichische Armee übernahm wieder die Kontrolle über Prag, und Maria Theresia wurde im Frühling 1743 zur Königin von Böhmen gekrönt. Österreich und seine britischen Verbündeten konnten in Mitteleuropa wichtige militärische Vorteile erkämpfen, und als Karl Albrecht im Jänner 1745 unerwartet starb, verhandelte sein Sohn einen Frieden mit Österreich aus und versprach die österreichische Kandidatur für den Kaiserthron zu unterstützen. Maria Theresia unterstützte die Kandidatur ihres Mannes Franz Stephan bei der Wahl zum Römischen Kaiser im Oktober 1745.
Im Westen hatte der Erbfolgekrieg eine militärische Pattstellung erreicht und schließlich führten Verhandlungen im Jahr 1748 zum Frieden von Aachen. Die darin festgelegte Übergabe Schlesiens an Preußen stellte für das Habsburgerreich einen schweren Verlust dar. Trotzdem begann Maria Theresia mit der Modernisierung der Armee. Ihr neuer Kanzler Kaunitz unterstützte sie bei ihren Bemühungen, Schlesien von Preußen wieder zu erlangen.
Aufgrund der Unterstützung durch den ungarischen Adel blieb der Großteil des österreichischen Reiches intakt. In Österreich erkannte man jedoch, dass der kostspielige Krieg mit Frankreich eher den britischen Interessen in Nordamerika diente als den eigenen Interessen in Mitteleuropa. Österreich gab daher sein Bündnis mit Großbritannien auf und bildete eine Allianz mit Frankreich und Russland. Das zwang Großbritannien, den „alten Verbündeten“ Österreichs, aus dem Bündnis auszutreten und sich Preußen zuzuwenden um die britischen Interessen in Hannover gegenüber den Franzosen zu wahren.
Diese Umkehr der Bündnisse wurde durch die Heirat von Maria Theresias jüngster Tochter, Marie Antoinette, mit dem zukünftigen französischen König Ludwig XVI. besiegelt.
1756 begann sie einen groß angelegten Krieg mit Preußen, in der Absicht die verlorenen Gebiete wiederzubekommen.
Der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763)
Um die reiche Provinz Schlesien zurückzugewinnen, ging Österreich neue Bündnisse mit Frankreich, Sachsen, Schweden und Russland gegen Preußen, Hannover und Großbritannien ein. Im Sommer 1756 war das Bündnis um Österreich zum Angriff auf Preußen bereit, doch Preußen griff mit seiner Invasion in Sachsen im August 1756 zuerst an und versuchte dieses Land von seinem Bündnis mit Österreich abzubringen. Die Preußen besetzten Dresden, und Sachsen kapitulierte.
Im Frühjahr des Jahres 1757 drangen die Preußen nach Böhmen vor und schlugen die Österreicher in der Schlacht von Prag im Mai 1757.
Der sogenannte Siebenjährige Krieg hatte bereits mehr als ein Jahr gedauert, als die österreichische Armee unter dem Befehl des Prinzen Karl von Lothringen, welcher schon die Schlacht von Prag verloren hatte, sich mit den Überresten seiner Armee in die Stadt Prag zurückzog.
Maria Theresia gab den Befehl: „ … mit der Armee dem Feind entgegen zu gehen und eine Schlacht zu wagen...“
Einen Monat später zwang eine von Feldmarschall Graf von Daun geführte österreichische Gegenoffensive in der Schlacht von Kolín die Preußen zum Rückzug aus Böhmen. Preußen sah sich mit einem Krieg an mehreren Fronten konfrontiert.
Die Franzosen rückten bis zur Westgrenze Preußens vor.
Schweden griff Preußen an, nachdem es dem österreichischen Bündnis beigetreten war. Österreich rückte nach Schlesien vor und die russische Armee fiel in Ostpreußen ein.
Preußen trat im November 1757 einer französisch-deutschen Armee bei Rossbach in Thüringen gegenüber. Obwohl die preußischen Truppen zahlenmäßig nur die Hälfte ihrer Gegner ausmachten, fügten sie ihrem Feind Verluste in der Höhe von 7.000 Mann zu, während sie selbst nur 550 zu beklagen hatten.
Dann trafen die Preußen in Schlesien auf die Österreicher und gewannen Ende des Jahres die Schlacht von Leuthen, obwohl sie wieder stark in der Unterzahl waren.
Zwischen 1758 und 1761 war das Kriegsglück mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Nach dem Tod der russischen Zarin Elisabeth und der Thronbesteigung von Zar Peter III. schloss Russland mit Preußen Frieden und handelte einen Frieden zwischen Preußen und Schweden aus. Russland ging ein Bündnis mit Preußen ein, um die Österreicher aus Schlesien zu vertreiben. Die Ermordung Zar Peters machte den Weg für Zarin Katharina (die Große) frei, die den Konflikt raschestens beendete.
Preußen konnte noch immer Siege über die Franzosen und Sachsen erringen und nahm die wichtige Stadt Göttingen ein, woraufhin schließlich die Österreicher aus Schlesien vertrieben werden konnten.
Schließlich beendete im Februar 1763 der Vertrag von Hubertusburg, in dem Schlesien an Preußen fiel, den Siebenjährigen Krieg,